Kaiserschild Walls of Vision

Im Rahmen des Projekts Kaiserschild Walls of Vision werden Gemälde aus der Kunstsammlung der Kaiserschild-Stiftung von Streetart-Künstler*innen neu und zeitgenössisch interpretiert und auf Fassaden im öffentlichen Raum aufgebracht.

Dr. Hans Riegel, Stifter der Kaiserschild-Stiftung, war begeisterter Kunstsammler. Aufgabe der Stiftung ist es, diese Sammlung zu pflegen, zu erhalten und Werke daraus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit Kaiserschild Walls of Vision möchte die Stiftung die Sammlung in neue Kontexte setzen.

Die erste Interpretation dieser Art entstand in Wien in der Schäffergasse 2 an einer Fassade, die von der Österreichischen Studentenförderungsstiftung home4students zur Verfügung gestellt wurde.

Grundlage für die Interpretation ist das Gemälde „Dorfstraße mit Drehleierspieler“ aus dem 17. Jahrhundert von Adriaen van Ostade, das sich als Leihgabe in der Alten Galerie in Graz befindet. In diesem Werk ist vor einem schrägperspektivisch erfassten Bauernhaus ein Drehleierspieler zu sehen, um den ein kleines Publikum steht und der auf Gaben hofft. Van Ostade hat sich der Darstellung des Bauern- und Handwerkermilieus gewidmet, räumte aber auch jenen einen besonderen Platz in seinem Werk ein, die erwerbslos und auf die Hilfe ihrer Mitwelt angewiesen sind.

Das Künstlerduo Jana&Js hat sich in seiner Neuinterpretation am Motiv van Ostades orientiert, die Szene aber zeitgenössisch aufbereitet und in ihrem unverkennbaren Stil dargestellt.

Mit ihrem Beitrag zu „Kaiserschild Walls of Vision“ spannen Jana&Js so künstlerisch einen Bogen von van Ostades Blick auf die Straßen des niederländischen Harleem im 17. Jahrhundert in die heutige Zeit. Das ist, was die Kaiserschild-Stiftung mit diesem Projekt bewirken möchte.

Das Entstehen der Neuinterpretationen im öffentlichen Raum ermöglicht es, die Kunstwerke barrierefrei zu besichtigen und den Schaffensprozess mitzuerleben. Diese Fassade wurde in Kooperation mit Calle Libre umgesetzt.

Ausgangspunkt für weitere Interpretationen sind vor allem Werke niederländischer Meister, die als Dauerleihgabe der Kaiserschild-Stiftung an die Alte Galerie in Graz gingen. Die Alte Galerie hat dies zum Anlass genommen, um eine Ausstellung zu konzipieren, die sich in 15 Räumen den zentralen Themen des Zeitalters zwischen 1500 und 1800 widmet. Unter dem Titel „Zwischen Tanz und Tod“ werden Werke zu Krieg, Vertreibung, Heldentum, Religion, Aufklärung, Glück und Überfluss gezeigt. Aus der Sammlung der Kaiserschild-Stiftung geben Werke von Griffier, van Goyen, van Ruysdael oder Lingelbach Einblick in damalige Lebenswelten in der Stadt und auf dem Land.

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