Wissenschaftswerkstatt fördert Berufsorientierung

Die Wissenschaftswerkstatt der Kaiserschild-Stiftung schließt in diesem Jahr ihren ersten vollständigen Projektdurchlauf ab. 155 SchülerInnen an Neuen Mittelschulen (NMS) wurden vier Jahre lang von der Wissenschaftswerkstatt begleitet. Für viele haben sich dadurch neue Perspektiven eröffnet und für einige war das Projekt der Anreiz ihre berufliche Zukunft neu zu denken.

Das Projekt Wissenschaftswerkstatt hat es sich zum Ziel gesetzt, wissenschaftliche Herangehensweisen an Neuen Mittelschulen zu etablieren. Dies geschieht im Rahmen von Workshops, in denen SchülerInnen sich intensiv und auf experimentellem Niveau mit Fragestellungen aus mathematisch-naturwissenschaftlichen Feldern auseinandersetzen. Die Kinder und Jugendlichen sollen darin bestärkt werden, forschend Phänomene in ihrer Umwelt zu betrachten, Fragen zu stellen und zu deren Beantwortung beizutragen. Damit stärkt das Projekt die Problemlösungskompetenz der SchülerInnen und baut die Hemmschwelle zu Wissenschaft, Forschung und Technik ab.

Ausgebildete BetreuerInnen leiten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen bei den Experimenten an, wobei vor allem Alltagsphänomene untersucht werden, um die Relevanz von Wissenschaft und Forschung für das alltägliche Leben aufzuzeigen. Durch die intensive und langfristige Begleitung der teilnehmenden SchülerInnen, konnten nachhaltige Erfolge erzielt werden, nicht nur hinsichtlich der Herangehensweise an naturwissenschaftliche Fragestellungen, sondern auch bezogen auf das Vertrauen der SchülerInnen in ihre naturwissenschaftlich-technische Kompetenz.

DirektorInnen der eingebunden Schulen geben an, dass das Interesse der SchülerInnen an technischen Berufen durch die Teilnahme an der Wissenschaftswerkstatt gestiegen ist. Insbesondere Mädchen an Neuen Mittelschulen profitieren von diesem Projekt, das die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen darin bestärkt, die eigenen Fähigkeiten zu entdecken und auszubauen.

Die 15-jährige Kathrin Höfler zum Beispiel wurde vier Jahre lang an der NMS Puch bei Weiz von der Wissenschaftswerkstatt begleitet und ist heute eine von immer noch wenigen jungen Frauen, die eine Höhere Technische Bundeslehranstalt (HTBLA) besucht. Die Wissenschaftswerkstatt hat einen Anstoß hierzu gegeben:

„In der Neuen Mittelschule durften wir vier Jahre an dem Projekt Wissenschaftswerkstatt teilnehmen, wo uns Physik, Chemie und Mathematik durch spannende und interessante Experimente nähergebracht wurde. Das Experimentieren hat mir sehr viel Spaß bereitet. Zuhause habe ich vieles nachgemacht und ausprobiert. In der HTBLA ist zwar Physik und Chemie nicht der Schwerpunkt des Unterrichts, ich konnte aber schon viele erlernte Arbeitsmethoden im Unterricht anwenden. Obwohl wir nur drei Mädchen in der Klasse sind, habe ich meine Entscheidung, die HTBLA zu besuchen, nicht bereut und fühle mich in einem eher männerdominierten Fachgebiet wohl.“

Die Wissenschaftswerkstatt wird 2018 neben der Steiermark auf das Bundesland Kärnten ausgeweitet, der Projektaufbau wird überarbeitet und die begleitende Evaluation vertieft. Durch Maßnahmen wie diese wird das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt, um Kindern und Jugendlichen Naturwissenschaften auf die bestmögliche Weise näherzubringen.