Forschung

Kaiserschild Lectures

Die Kaiserschild Lectures sind eine Veranstaltungsreihe der Stiftung, die sich jedes Jahr einem anderen Innovationsthema widmet und Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert. Die Veranstaltungsreihe wird in Kooperation mit dem Postgraduate Center der Universität Wien umgesetzt.

Im Jahr 2021 beschäftigten sich die Lectures mit der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) in der Medizin. Insbesondere im Bereich der Diagnose wird KI zur Unterstützung menschlicher Expertise herangezogen und die Potentiale sind längst nicht ausgeschöpft. Fortschritte im Bereich maschinellen Lernens sollen Diagnose und Therapie akkurater machen und Gesundheitsberufe könnten sich radikal verändern. Skeptische Stimmen warnen aber davor, dass künstliche Intelligenz nicht nur die menschliche Expertise verdrängen wird, sondern auch den Fokus von einer humanistischen Perspektive hin zu einem technikzentrierten Blick verschieben wird.

Dieses Spannungsfeld wurde im April in einer virtuellen Diskussionsrunde unter dem Titel „Game Change durch KI: Potentiale und Grenzen der Anwendung künstlicher Intelligenz in der Medizin“ behandelt. Es diskutierten unter anderen Barbara Prainsack, Leiterin der Forschungsplattform „Governance of Digital Practices“ an der Universität, Horst Hahn, Leiter des Fraunhofer Instituts für Digitale Medizin und Jens Meier, Arzt und Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin in Linz. Die Veranstaltung verfolgten rund 300 Personen über den Stream. Im Anschluss gab es für das Publikum die Möglichkeit sich via Zoom direkt mit den Diskutant*innen auszutauschen.

Im Mai fanden online Follow-up Workshops zum Thema „KI in der Medizin: Future Needs & Challenges“ statt. Die Workshops im Rahmen der Kaiserschild Lectures ermöglichen es Studierenden aus allen Studienrichten eine Fragestellung zum Jahresthema mit Vertreter*innen aus Wissenschaft und Wirtschaft zu bearbeiten. Die 6 Workshops widmeten sich beispielsweise der Frage nach der Zukunft der gesellschaftlichen Rolle von Medizin, den rechtlichen und ethischen Implikationen bei der medizinischen KI-Anwendung, der Analyse medizinischer Datensätze oder der Entwicklung von Businessmodellen für KI-Healthtech Start-ups.

Covid-19-Sonderförderung

Mit der Covid-19-Sonderförderung wurden in den Jahren 2020/21 Forschungsprojekte von Nachwuchswissenschaftler*innen gefördert, die sich aus wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Perspektive mit den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beschäftigen.

Aus 21 eingereichten Projekten wurden 7 Forschungsvorhaben ausgewählt, die sich durch eine für das Forschungsfeld relevante Fragestellung, eine fundierte theoretische Basis und methodische Vorgehensweise auszeichnen. Voraussetzung war, dass die Projekte in Forschungsgruppen von mind. 2 Personen durchgeführt werden, bevorzugt von verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen, um die Vernetzung des Nachwuchses zu unterstützen.

Im Rahmen der Förderung setzen sich Daniel Thiele und Florian Zeller mit dem Zusammenhang zwischen der Covid-19-Berichterstattung und partizipatorischem Populismus in Kommentaren von Facebook-Nutzer*innen auseinander.

Christina Fuchs, Petra Eggenhofer-Rehar und Lea Reiss beschäftigen sich mit den Auswirkungen des vermehrten Einsatzes digitaler Kommunikationsmedien im Zuge der Pandemie auf Mitarbeiter*innen in Organisationen.

Musikkonsum in Zeiten der Pandemie ist das Forschungsthema von Barbara Hartl und Michael Parzer.

Elisabeth Gruber und Stefanie Döringer untersuchen wie Coworking Spaces den ländlich-peripheren Raum verändern.

Die Frage nach Transformationsprozessen im Einzelhandel im Kontext der Pandemie stellen Gabriele Obermeier, Robert Zimmermann und Rehan Iftikhar.

Christine Pichler und Carla Küffner nutzen die Covid-19-Sonderförderung, um einen Sammelband zur Strukturierung von Arbeit und Erwerbstätigkeit auf Basis der Erfahrungen mit der Pandemie herauszugeben.

Und Daniel Nölleke, Sandra Banjac und Phoebe Maares stellen die Frage wie Journalismus im Home Office funktioniert. Zu diesem Thema wurde von der Stiftung, zusammen mit Daniel Nölleke 2021 ein Podcast produziert.